LTFS-Umge­bung zur Spei­che­rung von digi­ta­li­sier­ten Originalfilmen

Die Fir­ma ALPHA-OMEGA digi­tal GmbH ist spe­zia­li­siert auf das Digi­ta­li­sie­ren und Restau­rie­ren von altem Film­ma­te­ri­al im Kun­den­auf­trag. Es gab kei­ne zufrie­den­stel­len­de Lösung am Markt, mit der man den digi­ta­li­sier­ten Film für “die Ewig­keit” unbe­scha­det auf­be­wah­ren kann.

Pro­blem­stel­lung

Da beim Scan­nen enor­me Daten­men­gen anfal­len (24 Bil­der pro Sekun­de, in 2k Auf­lö­sung abge­tas­tet, ergibt bei einem 2 Stun­den Film = 1,5 TB Daten), wur­de nach einer Lösung gesucht, die den digi­ta­li­sier­ten Film dau­er­haft “kon­ser­viert” und dabei mög­lichst her­stel­ler­un­ab­hän­gig ist, damit die Daten beim Kun­den gele­sen und dupli­ziert wer­den können.

Lösung

Aus Grün­den der Halt­bar­keit bot sich die Ver­wen­dung von LTO Ultri­um Bän­dern an, die in der 6. Genera­ti­on auch in der Lage waren, einen kom­plet­ten Film auf einer Kas­set­te zu spei­chern. Seit Genera­ti­on 5 kön­nen die Bän­der auch par­ti­tio­niert wer­den, was den Ein­satz des Line­ar Tape File Sys­tems (LTFS) mög­lich macht. Da LTFS als Open Source spe­zi­fi­ziert ist, ist man hier unab­hän­gig von den Her­stel­lern, was die Aus­tausch­bar­keit signi­fi­kant erleichtert.

Pro­jek­t­um­set­zung

Ver­su­che bei ALPHA-OMEGA, die­ses Ziel mit HP Ultri­um Lauf­wer­ken zu rea­li­sie­ren, schei­ter­ten am gerin­gen Daten­durch­satz, den auch die HP-Tech­ni­ker nicht imstan­de waren zu behe­ben. Des­halb wur­den wir beauf­tragt, eine funk­tio­nie­ren­de Lösung mit IBM Hard- und Soft­ware zu realisieren.

Ursprüng­lich soll­te das IBM LTO Ultri­um 6 an ein Micro­soft Win­dows 7 Sys­tem ange­schlos­sen wer­den, aller­dings stell­te sich dabei her­aus, dass es auf­grund von Trei­ber­in­kom­pa­ti­bi­li­tä­ten unmög­lich ist. Des­halb wur­de ein IBM Sys­tem x3500 M4 mit Micro­soft Win­dows Ser­ver 2012 R2 als Host für das Band­lauf­werk ver­wen­det. Das Band wird über LTFS an dem Ser­ver als nor­ma­les Lauf­werk zur Ver­fü­gung gestellt, die Daten kön­nen dann – wie bei einer Kopie auf Fest­plat­te – über Netz­werk vom Daten­spei­cher per drag & drop auf das Band kopiert wer­den. Dabei ist das Netz­werk der limi­tie­ren­de Fak­tor, da es die Daten nur mit maxi­mal 125 MB/​s ver­ar­bei­ten kann.

Fazit

Mit Hil­fe von LTFS kön­nen die digi­ta­li­sier­ten Fil­me ein­fach und sicher auf LTO-Ultri­um Bän­der gespei­chert und vom Auf­trag­ge­ber wie­der gele­sen wer­den. Die Robust­heit der Ultri­um Tech­no­lo­gie und die stän­di­ge Wei­ter­ent­wick­lung garan­tiert die Les­bar­keit der Daten auch noch in vie­len Jahren.